Vom Chitwan-Nationalpark nach Lumbini

Heute mussten wir uns von dieser Oase im Nationalpark von Chitwan in Sauhara verabschieden. Der Manager schenkte uns noch jeweils einen Schlüsselanhänger mit Tiger bzw. mit Nashorn, vielleicht wegen des Diwali-Festes, vielleicht macht er es immer so. Um neun saßen wir im Auto, ab nach Lumbini. Fünf Stunden waren für die 150 km angesetzt, wir schafften es in drei. Die Straße war durchgehend asphaltiert, es ging für nepalesische Verhältnisse zügig voran. Überall waren die Menschen – meist Frauen in farbenfrohen, schönen Kleidern – mit der Reisernte beschäftigt.


Schon um eins waren wir bereit für Lumbini-Erkundungen.
Per Fahrrad-Rikscha und Guide ging es in die Lumbini-Gärten. Unserem Guide waren damals, als das Lumbini-Unesco-Projekt initiiert wurde, seine Äcker weggenommen worden. Er meinte, er hätte aber viele Freunde, die ihn immer wieder bis heute unterstützen würden. Entschädigung hatte es anscheinend nicht gegeben. Sein Sohn würde Hotel-Management studieren. Er führte uns zunächst zu den Ruinen, die deutsche Archäologen 1896 gefunden haben. Am bedeutendsten ist wohl die von König Ashoka errichtete Steinsäule, deren Inschrift Buddhas hiesigen Geburtsort bezeugt. Über die lebendigen Schildkröten im Teich, wo Maya vor der Geburt ihres Sohnes (563 v. Chr.) gebadet hatte, freuten wir uns besonders und setzten gleich unser Maskottchen AnDie zu seinen Artgenossen. An der Flamme des ewigen Friedens vorbei fuhren wir per Rikscha zu den neuen Tempeln. Der nepalesische Tempel war schlicht und  schön. Es befindet sich ein zweiter im Bau. Unser Guide meinte, die Regierung solle das Geld lieber zur Armutsbekämpfung ausgeben. Recht hat er.

1997 wurden die Gärten zum UNESCO Welterbe erklärt und seitdem werden dort unzählige Tempel gebaut, es war wie bei einer Weltausstellung. Der französische Tempel hatte einen Buddha mit einem Hakenkreuz auf der Brust: Für uns Deutsche ist dieses Symbol – die Urbedeutung ist Wissen und Weisheit – nach der Vereinnahmung und dem Missbrauch durch die Nazis für immer gebrandmarkt, ohne Holocaust nicht mehr denkbar, tabu. Auch bei Hindu-Tempeln ist es oft zu finden und immer wieder befremdlich anzuschauen. Der deutsche Tempel war so gut wie fertig und reich geschmückt und ausgestattet. An den Wänden wurde die Lebensgeschichte Buddhas dargestellt. Unser Rikscha-Fahrer meinte, das sei mit Abstand seine Nummer Eins, der schönste Tempel. Der chinesische Tempel war auch beeindruckend, nur dürfte ein Besuch für buddhistische Chinesen nicht ganz unkompliziert sein. Ob sie wohl einfach so ein Visum bekommen würden?

Wieder zurück am Hotel wollte unser Rikschafahrer noch lustige Fotos von uns machen. Den Spaß gönnten wir ihm.

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