Im Flieger nach Argentinien

Wir sind also wieder on tour. Marcel und Emina haben uns zum Flughafen gebracht.

Mein Gott, war das eine emotional aufreibende und hektische Zeit! Sieben Wochen lang zurück im kalten Alemania: meine Mutter war im Doppelzimmer eines Pflegeheims gelandet. Geburtstage, Weihnachten, Silvester wurden gefeiert, und immer wieder Besuche im Pflegeheim. Kranke, bedürftige, demente und verwirrte Menschen, die alle liebevolle Zuwendung, Ermutigung, auf jeden Fall Hilfe bei der Bewerkstelligung ihres Alltags brauchen auf der einen Seite, und ein bewundernswert professionell schuftendes Pflegepersonal auf der anderen Seite, das jeden Tag offensichtlich sein Bestes gibt, und das dennoch manchmal vielleicht auch ungeeignet für den Job ist, aber immer gnadenlos überfordert. Der Urin- und Erbrochenengeruch aus den Teppichen lässt sich einfach nicht übertünchen, und die gut gemeinten sozialen Beschäftigungsangebote können nur sporadisch von der Trostlosigkeit, Einsamkeit und Leere der vielen alten Menschen im Pflegeheim ablenken. Wir konnten meine Mutter dort rausholen. Glück gehabt! Wir konnten sie zurück in ihr heimeliges, helles und wohlriechendes Apartment mit Elbblick bringen. Jetzt kann sie wieder den vorbeifahrenden Schiffen hinterherschauen und so manch rotgüldenen Sonnenuntergang am Fenster ihrer vertrauten Umgebung genießen. Ihre Pflege ist, so gut es eben möglich ist, sichergestellt. Und so – ich kann es selbst noch gar nicht glauben – sitzen wir tatsächlich im Flieger. Reisevorbereitungen in Hochgeschwindigkeit liegen hinter uns. Buchungen, Umbuchungen, Stornierungen, auch so manche Fehlbuchung und so mancher Streit blieben nicht aus, grrrr! Dieter leistete die Hauptarbeit, die Festlegung der Route – gut gemacht! Wir sind bereit zu sechs Wochen neuen Reiseabenteuern. Increíble heißt das nun auf Spanisch. Argentina, venimos! Vamos a la playa! Vamos a aprender español! Vamos a bailar el tango! Anflug auf Buenos Aires, 34 Grad, viele grüne Bäume sind von oben zu sehen.

2 Gedanken zu “Im Flieger nach Argentinien

  1. Was für ein Glück, dass Ihr gestern geflogen seid: Heute war Chaos am Flughafen wegen Streik. Alles richtig gemacht, Dieter, mit Eurer Abflugsbuchung :-)

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