8. und 9.7.2018 Auf nach Kapstadt

8. und 9.7.2018 Auf nach Kapstadt

Über den Wolken. Die Sonne scheint, ein endloses, weißes Wolkenmeer erstreckt sich bis zum Horizont, vereinzelt ragen Erhebungen wie Eisberge  in die Höhe, ruhige Weite… nein, wir sind nicht in Alaska.K640_IMG_1531 Gerade bricht die Wolkendecke auf und braungrünes Land wird dort unten sichtbar: Wir sitzen im Flieger, tatsächlich dröhnen die Motorengeräusche und das Land dort unten ist Tschechien oder Ungarn. Diesmal gab es wenig Streitereien bei den Vorbereitungen. Und selbst als uns am Freitag  während des Fußballspiels Brasilien gegen Belgien der Keller voll Wasser lief, weil sich der Gartenschlauch vom Wasserhahn gelöst hatte, und wir die halbe Nacht mit Wasserschöpfen, Wringen und Ausräumen verbringen mussten, hat das uns nicht wirklich aus der Ruhe gebracht. Pünktlich um eins kam Kimi heute und hat uns zum Flughafen gefahren. Danke, das war toll!

Hab „Star Wars-den letzten Jedi“ geguckt, so verging die Zeit also “wie im Fluge“. 22:10 Uhr heißt es: demnächst  Landeanflug auf Dubai. K640_IMG_1527Unten schimmern Tausende von Lichtern dieser künstlichen Metropole, sechsspurige Straßen über und untereinander sind zu erkennen. Es ist hier zwei Stunden später, wir landen gegen 1:00 Uhr Ortszeit. Es ist warm, auch im Flughafen. Ab durch die nächste Sicherheitskontrolle, diesmal muss ich meine Schuhe ausziehen, meine Armbanduhr abnehmen, nur meinen Hut darf ich aufbehalten. Verrückt! Wir tauschen etwas Geld und bis zu unserem Gate ist es überraschenderweise gar nicht weit. Das ist bei diesem riesigen Flughafen ja keine Selbstverständlichkeit, wie wir noch von unserer Thailandreise wissen. Wir ergattern einen Platz, wo wir unsere Füße hochlegen können, wunderbar! Jetzt heißt es drei Stunden warten. Dubai Airport ist faszinierend: es gibt einen Bouncingplatz mit Hüpfburg, Basketballkörben und großen Turnmatratzen direkt vor unserer Nase, der von zahlreichen bewegungsfreudigen Kindern auch zu dieser fortgeschrittenen nächtlichen Stunde begeistert angenommen wird. Am liebsten würde auch ich mich dort, wenn auch nicht austoben, doch einfach ausstrecken. Besonders die Herrenmode fällt auf: Weite, weiße Gewänder, knielange Kaftane mit passenden Hosen drunter, gefällt mir, und nicht nur die Frau trägt hier Kopftuch. Soeben hat eine kopfbetuchte Frau etwas verloren, sie weint. Eine blonde Europäerin versucht zu helfen, zieht mit ihr los, ein Kind bleibt heulend sitzen. Vom Schalter wird sie zurückgerufen, jemand kommt mit einem zweiten weinenden Kind, glücklich haben sich Mutter und alle Kinder wieder. Ach ja, ein Mann steht plötzlich auch tatenlos dabei rum, in einem hellblauen Kaftan. Der Vater?  Ein junger Inder schiebt einen Putzwagen vor sich her, leert sorgfältig die Mülleimer, er strahlt die schicksalsergebene Gelassenheit aus, die ich bei vielen Indern immer wieder zu beobachten glaube, ohne die aber wohl auch das Kastensystem nicht mehr funktionieren könnte.

Es ist 4:20 Uhr Ortszeit, wir rollen aufs Startfeld nach Kapstadt. Wir sind müde. Es ist eng. Der Flug wird neun Stunden dauern. Wir versuchen in allen möglichen und unmöglichen Stellungen ein bisschen zu schlafen. Auf CNN wird pausenlos über das fürchterliche Unglück der thailändischen Kinder berichtet, die seit 16 Tagen in einer Höhle eingeschlossen sind, und von denen vier von wahren Helden inzwischen gerettet worden sind. Neun müssen weiter in der Hölle warten. In Japan, in Hiroshima, sind bei einer Flut 75 Menschen gestorben, im Mittelmeer wöchentlich Hunderte….Ich schalte ab. Gegen acht Uhr Dubai-Zeit müssen wir die Uhren wieder zwei Stunden zurückstellen. Ach herrje! Es ist erst sechs. Weiter Schlafpositionen ausprobieren. Gegen neun gibt es endlich Frühstück. 11:10 Uhr:K640_IMG_1539 Bereitmachen zur Landung in Kapstadt. Unten Berge, sehr vereinzelt Häuser. Es sind wie bei uns etwa 26 Grad. Überall Plakate, die auf die Wasserknappheit vor vier Wochen aufmerksam machen und deshalb alle zur Sparsamkeit ermahnt werden.In jeder Toilette weist ein weiteres Schild darauf hin, dass kein Tropfen dieses wertvollsten Gutes der Menschheit verschwendet werden dürfe.

Mit einem nagelneuen Toyota Corolla – K640_IMG_1544natürlich nicht so schick wie mein knallgelber Yaris-Hybrid- fahren wir etwa 40 Minuten zuerst über vierspurige Straßen und dann eine grandiose Küstenstraße entlang bis zu unserer Unterkunft. Immer schön links, Dieter macht das gut. Und dort werden wir von Gavin und Lindy in ihrem romantischen Anwesen mit Ausblick aufs Meer empfangen. Max, der kleine Pudelmischling, hat sich gleich in Dieter verliebt und umgekehrt, und so haben wir uns gleich zu dritt an den Strand von Llandudno aufgemacht.

Einfach super hier. Gebadet haben wir nicht, weil Gavin meinte, es sei zu kalt. Wir wollen es morgen ausprobieren.

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