Montag, 30.7.2018 Von Rundu nach Divundu am Kavango Tag 1
Gegen 9 Uhr beobachten wir, wie Männer und Frauen Wasser aus dem Kavango in Kanister schöpfen, wohl für die noch nicht angeschlossenen, ärmlichen Behausungen in der Vorstadt.
Zurück geht es durch diese nach Windhuk immerhin zweitgrößte Stadt Namibias mit über 60000 Einwohnern, Bevölkerungszahl steigend. Wir fahren durch die Hauptstraße, es tobt das afrikanische Leben. Möbelgeschäfte reihen sich an Banken, wir passieren mindestens drei Tankstellen, einen Markt und dann fahren wir wieder an den ärmlichen Behausungen der Vorstadt vorbei. Aber immerhin, Schulkinder sind auf dem Weg zur Schule oder zurück in ihre meist von einem Zaun umgebenden Familienhütten. Was müssen die frieren in diesem afrikanischen Winter!
Wir fahren die gut ausgebaute, asphaltierte B8 entlang, immer geradeaus. Am Straßenrand tauchen gelegentlich Rundhütten auf, Menschen sitzen zusammen, Kinder spielen, manchmal winken sie uns zu. Ziegen oder Rinder laufen über die Fahrbahn. Gut, dass wir uns inzwischen Musik von Touré Kunda, Myriam Makeba, Paul Simon, Shaka Zulu und, ja, auch den Lion King runtergeladen haben. „Hakuna Matata“, das von Elton John und Tim Rice für ihr Musical so wunderbar in Musik gefasste Swaheli-Sprichwort, das bedeutet „Es gibt keine Probleme“! Um 13 Uhr brauchen wir eine Trinkpause. Links geht es zu einem Zeltplatz, der nirgends in unseren Reiseführern verzeichnet ist. Dort biegen wir ab. Wir finden ein Paradies, das Camp Ndurukoro, direkt am Kavango gelegen, vor. Leon, ein weißer etwa 40-jähriger Namibianer mit strahlend blauen Augen, begrüßt uns und freut sich, uns seinen originellen Zeltplatz zeigen zu können.
Seine einzigen Gäste sind zur Zeit ein älteres Paar aus Australien, das Namibia per Motorrad bereist, und in einer seiner wenigen Luxushütten mit Flussblick weilt. Wir sind begeistert. Schade, dass wir schon eine relativ teure Cottage in Divundu gebucht haben! Hier hätten wir gern unser Camperleben weitergeführt. Ein Pfau stolziert vorbei. Leon zeigt uns seine sauberen und gut ausgestatteten Toiletten und Duschen, und dann fragt er, was wir denn von der deutschen Bundeskanzlerin, wie heißt sie doch gleich, halten und von deren Flüchtlingspolitik. Bevor wir antworten können outet er sich mit einem unserer Zustimmung gewissen Lächeln als glühender Trumpfan. Wir müssen ihn enttäuschen. Gegen 14 Uhr erreichen wir Divundu und unsere Lodge ist ein Traum: „Hakuna Matata“.