Helambu-Trekking Tag 4 von Mangengoth (3285m) über den Tharepati Pass (3600m) nach Melamchigaon (2530m)

Heute Nacht haben wir zusätzlich zu unseren Schlafsäcken auch gern noch die Decken des Hostels genommen. Es war frisch hier oben. Gegen sechs  waren wir wach. Herrliche Aussicht auf die Siebentausender der Langtang-Bergkette. Da wussten wir noch nicht, was uns bevorstehen würde.

Wir starteten um 8:30 Uhr nach einem leckeren Apfelpfannkuchen und gutem tibetischem Brot. Zunächst ging es 300 Meter bergauf, über den Tharepati-Pass. Dort ein Süppchen zum Lunch und unseren geliebten Lemon Tea. Ein Mann machte uns den Ofen an, draußen ein Hagelschauer. Nach der Pause war es trocken. Es ging bergab. Nur noch bergab, stundenlang bergab, über Baumwurzeln, über Steine, über Steinstufen, steil bergab.

Oh je, würden meine Knie das durchhalten? Nach meinem Kreuzbandriss, nach der OP? Wenn Dieter nur nicht  ausrutscht, er läuft ohne Stöcke! Es ging bergab, durch den Dschungel, auf einem Baum saß ein Affe. Wieso haben eigentlich Raju und Sanjaya beim Abstieg in Turnschuhen ohne Stöcke keine Probleme? Na gut, die sind jung. Für die Helambu-Tour war mittlere Kondition vom Reiseveranstalter gefordert. Das haben wir, unserem lieben SenFi-Lehrer Jack sei dank! Das wunderbare Kniekreisen nach dem Tigersprung!

Es ging bergab. Dieter spürte zum ersten Mal im Leben seine Knie. Durch den Dschungel. Da kam die Hängebrücke, zehn Meter über ‘nem Wasserfall. Ich setzte einfach weiter den linken Stock vor, den rechten Fuß nach, den rechten Stock vor, den linken Fuß nach, nur nicht nachdenken. Geht doch! Auch Dieter nahm mutig das Hindernis.

Es fing an zu regnen, auf den letzten Metern. Nach gefühlten zehn Stunden bergab kamen wir heil und unversehrt in unserer Unterkunft an. Ein Dankesgebet zum Himmel. Wir konnten uns nach zwei Stunden Ausruhen noch bewegen. Eine Hot-Water-Bucket-Shower, zweimal Dhal Bhat zum Abendbrot bei Nepalesen in der Wohnstube. Erstaunlicherweise kochte der Mann und bediente uns, die Frau saß rauchend am Ofen, ebenso die Großeltern. Keiner konnte Englisch. Ein kleines Mädchen saß etwas schüchtern und traurig vor den ordentlich sortierten Küchenutensilien. Sobald wir fertig gegessen hatten, räumte sie das Geschirr ab. Für ein Gespräch mit den französischen Touris fehlte uns die Energie. Wir gingen um halb neun ins Bett. Lesen war nicht. Stromausfall.

 

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