Baía da Traição Tag 2

Es hatte nachts geregnet, doch morgens schien wieder die Sonne. Faulenzen war angesagt. Vorm Frühstück sind wir ins Meer. Es war ein wunderbarer Strand hier vor unserer Nase, flach und feinsandig ging es ins Wasser, keine gefährlichen Wellen, wir konnten ausgiebig und lange schwimmen. Und: Wir waren die einzigen. Die Strände hier in Paraíba sind touristisch noch nicht so erschlossen, und es ist zur Zeit keine Hochsaison. Beim Frühstück bot Mariangela uns Ihre Spezialität an: Tapioca Italienne. Ein Gedicht! Es war eine Art mit Banane und Scholadencreme gefüllter Pfannkuchen, der Teig wird allerdings aus Maniok-Mehl und Wasser hergestellt. Mariangela hatte ihre Spezialität hübsch zu einem lustigen Gesicht verziert und mit Blüten serviert. Einfach rührend, wieviel Mühe die sich für unser Wohlbefibden geben!

Außerdem boten sie an, für uns eine Bootsfahrt zu den Seekühen zu organisieren, die es nur hier in Brasilien gibt. Das werden wir wohl am Sonntag machen. Marco meinte, dass es am Wochenende hier sicher voller werden würde. Wir lasen, schrieben am Blog weiter oder luden Fotos hoch. Das Auto konnte heute stehenbleiben. Wir liefen am Strand entlang, immer nach Süden.

Es war inzwischen Flut und der Strand wurde fast vollständig überspült, so dass wir lieber umkehrten. Der Dorfplatz bei Tage und bei Flut sah ganz anders aus, als gestern Abend. Er wurde ständig von Wellen überspült – ob das wohl immer so ist oder ausgerechnet heute der Wasserpegel ungewöhnlich hoch war? Wir tranken eine Caipirinha, schlenderten wieder zu unserer Pousada zurück, und dann war es auch schon Zeit für das Abendessen.

Marco hatte uns bei einem Restaurant im Dorf angemeldet, half uns sogar, mit der Speisekarte klarzukommen. Wir blieben den ganzen Abend die einzigen Gäste – und ohne uns hätte der Gastwirt sein Lokal gar nicht geöffnet. Es gab Kabeljau mit Krabben, Reis und frittierten Maniok. Nicht schlecht, in Olinda hat es allerdings besser geschmeckt.