Dienstag 17.7.2018 Von Sesriem nach Swakopmund

 

Dienstag 17.7.2018 Von Sesriem / Sossusvlei nach Swakopmund

Es ist deutlich wärmer heute und so können wir endlich auf unserer Terrasse frühstücken.

Um 11 Uhr machen wir uns auf den Weg. 360 km auf Schotterpisten liegen vor uns. Mal sind es breite, afrikanische Autobahnpisten, mal schlängelt sich die Straße in Serpentinen die Berge hoch, aber immer Schotter, Sand. Es staubt, wenn ein Wagen uns entgegenkommt. Dieter fährt die ganze Zeit.

Wahrscheinlich kann er es noch viel schlechter als ich ertragen, Beifahrer zu sein. Wir fahren durch großes, weites Wüstennichts, Namib heißt ursprünglich auch: wo nichts ist, was widerrum nicht stimmt. Wir sehen die ersten Bergzebras.

Sie betrachten uns, wir sie. Schöne Tiere sind das. An anderer Stelle läuft ein fuchsähnliches Tier über die Straße, es ist ein Schwarzrückenschakal. Wir kommen am Vogelfederberg vorbei.

Warum die Felsformation so heißt, will sich uns nicht erschließen, steigen aus, klettern hinauf, weil es fotogen und bizarr aussieht. Gegen halb fünf erreichen wir Walvis Bay und schauen uns schon mal an, wo wir übermorgen eine Dünentour machen werden.Ah, wieder Meer! Die Wellen des Atlantiks rauschen sanft an den Strand, das ist schön und beruhigend, überall auf der Welt. Baden tut niemand. Dann geht’s die letzten 35 km nach Swakopmund, immer am Atlantik entlang.IMG_1894 Links und rechts Sand, rechts Sanddünen, links Sandstrand. Am Ortsausgang eine Ansammlung von kleinen Häuschen. Keine Ferienhäuser sondern eher zu festen Unterkünften umgewandelte ehemalige Slums. Nur ganz vereinzelt sind dazwischen noch notdürftig zusammengehaltene Planen und Bretterbuden zu sehen. Es wird weiter gebaut. Ein Projekt der Regierung? Ein paar Kilometer weiter, purer Strand, noch weiter, Strandhäuser der gehobenen Klasse, die auch zum Kauf angeboten werden. Sieht alles noch unbewohnt und leer aus. Unsere Pension in Swakopmund erreichen wir um 17 Uhr. Am Eingang hängen zwei Flaggen, eine namibische und ist das eine sächsische? Wie überall alles hinter gesicherten Mauern und Zäunen, auch der Parkplatz. Dann werden wir von einer sächselnden Inhaberin begrüßt. Sie erzählt, dass sie vor einem Jahr dieses Gästehaus in Swakopmund eröffnet haben, nachdem sie und ihr Mann mit der Lage ihrer ehemaligen Pension auf Usedom nicht mehr zufrieden waren. Zwei Ostdeutsche vom Fach also, die in Namibia neu gestartet sind. Geschäftstüchtig versucht sie sofort, für uns einen Tisch im Jetty, dem Restaurant mit der exquisitesten Lage am Meer zu reservieren – ist für heute ausgebucht, dann eben morgen. Für heute empfiehlt sie ein Fischrestaurant gleich um die Ecke. Dort ergattert sie den letzten noch freien Tisch für uns. Boh, scheint ja richtig voll hier zu sein! Wir ruhen uns aus. Dieter ist immerhin sechseinhalb Stunden gefahren und auch als Beifahrerin sind die Pistenfahrten anstrengend. Um 19 Uhr machen wir uns auf ins Fischrestaurant. Alle Tische sind besetzt, die meisten von weißen Tourifamilien. Es wird laut auf Deutsch, Englisch, oder Holländisch durcheinander kommuniziert. Unsere strahlende schwarze Bedienung freut sich, mit uns deutsch sprechen zu können. Sie verrät uns auf Nachfrage, warum sie das kann: Ihr Boss ist Deutscher. Und dann meint Dieter, „ du, das ist doch die Sächsin aus unserer Pension“, die dort eifrigst herumwirbelt und vier Tische für eine größere italienische Reisegruppe vorbereitet. Tatsächlich. Sie kommt an unseren Tisch und meint, „Ja, das ist mein Zweitjob“ und dann lüftet sie das Geheimnis: „Mein Mann betreibt dieses Restaurant“. Das Essen ist jedenfalls ausgezeichnet.

Swakopmund in Sachsenhand? Das kann ja lustig werden.