Saint Siméon Tag 4 / Weiterfahrt nach Riverside-Albert Tag 1

5.8.2017 Saint Siméon Tag 4 / Weiterfahrt nach Riverside-Albert Tag 1
Noch vor dem Frühstück bringen Dieter und Marcel das Auto zum Fähranleger. Man weiß ja nie, wie voll das wird. So können wir entspannt bei einem letzten, improvisierten Frühstück vom Balkon unseres Motels beobachten, wie sich die Wartereihen mit riesigen Lastern, mit gigantischen Wohnmobilen, Pickups und PKWs füllen.

Um neun Uhr beginnt das Beladen. Wir dürfen als erste auf die Fähre. Deshalb muss Dieter über die Rampe, die später hochgezogen wird, zum Oberdeck hinauf.

Wir Beifahrer müssen schon unten aussteigen. Wie aufregend! Was für eine Logistik! Dann legen wir ab, und es geht zum zweiten Mal über den Sankt-Lorenz-Strom. Es ist warm, aber bewölkt und später soll es regnen. Nach einer ruhigen Überfahrt legen wir gegen 11 Uhr in Rivière du Loup an, und sind schon total gespannt, wie wir wohl unser Auto vom Oberdeck kriegen werden. Es ist beengend, wahrlich nichts für Klaustrophobiker, zwischen den dicht an dicht stehenden Riesengefährten hindurchzugehen. Mon dieu! Das sind aber auch Geschosse! Nachdem die ersten Monster die Fähre verlassen haben, eines hat prompt sein Rücklicht verloren, gibt es zum Glück mehr Stehplatz, und jetzt wird tatsächlich die vordere Rampe mitsamt unseres Autos heruntergelassen. Ich frage mindestens dreimal, ob Dieter auch die Handbremse angezogen hat: “Jaha!”.photo_2017-08-08_11-07-09Da unser Kia ganz vorn steht, können wir als erste einsteigen, und weiter geht die Reise. Immer auf der Autobahn, auf der “transcanadienne sud”, gen Süd-Osten, nach New-Brunswick, oder Nouveau-Brunswick wie es französisch heißt, dem einzigen kanadischen Staat, der auch offiziell zweisprachig ist. Immer schön mit 110 Stundenkilometern, der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, den Highway entlang, links und rechts Wälder, ab und zu ein See, ein Fluss, wieder Wald: nicht nur Russland ist ein weites Land. Endlich fahre auch ich mal den Kia, und Dieter kann sich ausruhen. Es ist das erste Mal, dass ich ein Automatikauto fahre. Läuft alles gut, Marcel ist ein prima Beifahrer und erklärt mir geduldig, wie ich den Tempomat einstellen kann, so dass meine beiden Füße entspannt neben den Pedalen stehen. Supi! Die letzten 100 km fährt Dieter dann wieder. Wir passieren die nordwestliche Ecke des Fundy Nationalparks, genießen einen ersten Blick auf die Baie de Fundy und kommen gegen 19:30 Uhr nach unserer neuen Zeit – es ist hier in New Brunswick schon eine Stunde später – in unserer Unterkunft an. Drei große Hunde begrüßen uns freudig, ein Berner Sennenhund, ein angeleinter Königspudel, und ein Neufundländermischling. Annie meint: “Don’t worry, they don’t bite”. 2017-08-07_kanada-6Sehr witzig, ich habe weiter Respekt und versuche Distanz zu halten. Dann kommt Dominik aus seinem Imbiss von gegenüber, uns wird unser Zimmer gezeigt, alles in Ordnung. Es ist voll im Haus. Schon im Flur begegnet uns eine Familie mit Baby. Wir ziehen uns zurück, relaxen und gehen schlafen.

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